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Das Selbst ist der Ort, wo das Ich atmen kann

In unserer hektischen Welt suchen viele Menschen nach einem Gefühl der Ruhe, Sicherheit und Identität. Doch oft versuchen wir, dieses Gefühl im Außen zu finden – in Beziehungen, im Beruf oder in gesellschaftlichen Erwartungen. Dabei liegt der wahre Ort der inneren Stabilität in uns selbst. Das Selbst ist der Raum, in dem unser Ich zur Ruhe kommen kann – der Ort, wo wir atmen können.

1. Die Suche nach Halt im Außen

Viele Menschen erleben innere Unruhe, Ängste oder sogar Panikattacken, weil sie versuchen, sich über äußere Faktoren zu definieren. Wer bin ich in meiner Rolle als Partner:in, als Elternteil, als Arbeitnehmer:in? Finde ich Anerkennung? Bin ich „gut genug“? Diese Fragen erzeugen oft Druck und eine subtile Angst vor dem Verlust dessen, was uns scheinbar Sicherheit gibt.

Doch wahre Sicherheit kann nicht von außen kommen – sie entsteht in der Beziehung zu uns selbst.

2. Das Selbst als innerer Raum der Freiheit

Viktor Frankl, der Begründer der Logotherapie, betonte die Bedeutung der inneren Freiheit: Egal, welchen äußeren Bedingungen wir ausgesetzt sind, wir haben immer die Möglichkeit, unser Verhältnis zu ihnen zu gestalten. Ähnlich beschreibt die Existenzanalyse nach Alfried Längle das Selbst als den Raum, in dem wir „Ja“ zu unserem eigenen Leben sagen können.

Das Selbst ist nicht das, was uns von außen zugewiesen wird – es ist das, was wir in uns selbst entdecken. Ein Raum, in dem unser Ich atmen kann, bedeutet:

  • Sich selbst erlauben, zu sein – mit allen Stärken, Unsicherheiten und Widersprüchen.

  • Sich selbst nicht verlieren – auch in zwischenmenschlichen Beziehungen oder beruflichen Verpflichtungen.

  • Sich selbst annehmen – ohne ständig nach Bestätigung im Außen zu suchen.

3. Die Kunst des „inneren Atmens“

In der Psychotherapie geht es oft darum, diesen inneren Raum wieder spürbar zu machen. Wie können wir unser Selbst als sicheren Ort erleben?

  • Bewusstheit entwickeln: Wo verstricke ich mich in äußere Erwartungen, die nicht zu mir passen?

  • Eigene Bedürfnisse erkennen: Was brauche ich wirklich, um mich wohlzufühlen?

  • Abstand zu Stressoren gewinnen: Nicht jede Erwartung muss erfüllt werden, nicht jede Angst muss sofort beantwortet werden.

Atemtechniken, Achtsamkeit und Selbstreflexion sind Methoden, um sich dem eigenen Selbst wieder anzunähern. Denn wenn wir in uns selbst Heimat finden, brauchen wir nicht mehr verzweifelt nach Sicherheit im Außen zu suchen.

4. Fazit: Die Rückkehr zum Selbst

Das Selbst ist kein starres Konzept – es ist ein dynamischer Raum, den wir immer wieder neu entdecken können. Wenn wir diesen Raum betreten, können wir innerlich aufatmen. Dort, wo das Ich wirklich sein darf, da ist der Ort, wo wir frei und lebendig sind.

Und jetzt? Dein nächster Schritt zu mehr innerer Freiheit

Wie sieht dein innerer Raum aus? Hast du das Gefühl, dort wirklich frei atmen zu können? Falls nicht, lade ich dich ein, dich auf die Reise zu deinem Selbst zu machen. Ob durch Selbstreflexion, Achtsamkeit oder therapeutische Begleitung – es gibt viele Wege, diesen Ort zu entdecken.

Wenn du dich intensiver mit diesem Thema auseinandersetzen möchtest oder Unterstützung suchst, melde dich gerne für ein Gespräch oder hinterlasse einen Kommentar mit deinen Gedanken.

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